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OSTEOPATHIE BOOMT

Wiesbaden. Osteopathie boomt: Knapp 12 Millionen Bundesbürger waren laut aktueller Forsa-Umfrage schon beim Osteopathen. Die Patienten verteilen sich auf alle Altersklassen, vom Säugling bis zum Hochbetagten. Als 1994 der erste Bundesverband für Osteopathen Deutschlands gegründet wurde, konnte niemand ahnen, wie sich die Osteopathie und der berufspolitische Weg für Osteopathen entwickeln würden. 25 Jahre später feiert der Verband der Osteopathen Deutschland (VOD) e. V. sein Jubiläum: „Man sollte anerkennen, dass Osteopathie ein fester Bestandteil der medizinischen Versorgung in Deutschland ist und deshalb auch formal sein sollte“, lobte der Hessische Ministerpräsident a.D., Prof. Roland Koch, in seinem Grußwort, die Anstrengungen des Verbandes, den Beruf des Osteopathen in Deutschland zu etablieren.
In der neuen Geschäftsstelle an der Wilhelmstraße 42 im Herzen Wiesbadens gratulierten heute viele Geburtstagsgäste. Der VOD hat sich als Instanz zur Qualitätssicherung der Osteopathie-Ausbildung und -Ausübung etabliert und ist mit derzeit knapp 5000 Mitgliedern ein einflussreiches Schwergewicht, wie Gastredner Prof. Roland Koch feststellte. Die „Abstimmung mit den Füßen“ für eine staatliche Regelung könne auf Dauer nicht ignoriert werden, zeigte er sich überzeugt. Dr. Stephan Hölz, Abteilungsleiter des Hessischen Sozialministeriums, erinnerte an den einstimmigen Beschluss der Gesundheitsministerkonferenz der Länder 2019 in Leipzig, der Bund möge ein Osteopathie-Berufsgesetz prüfen.
Die Berufsanerkennung als wichtigstes Ziel der Zukunft unterstrich auch Gründerin und VOD-Vorsitzende Prof. Marina Fuhrmann in ihrem Rück- und Ausblick. Das Bild der Osteopathie der Öffentlichkeit hat sich gewandelt. Heute ist die einst völlig unbekannte ganzheitliche Medizin Dr. Andrew Taylor Stills und seiner Schüler in aller Munde und ein wichtiger Bestandteil des deutschen Gesundheitswesens. Durch die unumstrittenen Erfolge der Osteopathie sowie die gezielte Öffentlichkeitsarbeit und Aufklärung des VOD sind immer mehr Patienten von ihr überzeugt. Der Patientenwunsch nach Osteopathie zeigt sich auch im gesundheitspolitischen Bereich: Rund 100 gesetzliche Krankenkassen erstatten mittlerweile teilweise die Kosten für Osteopathie-Behandlungen im Rahmen des Versorgungsstrukturgesetzes. Die Osteopathie hat sich somit, ohne eine Regelleistung zu sein, gut auf dem zweiten Gesundheitsmarkt etabliert und kann von gesetzlich Versicherten in Anspruch genommen werden. Gastrednerin Ute Schrader, Vorstandsvorsitzende der Salus BKK, zeigte sich nicht nur als „großer Osteopathie-Fan aus eigener positiver Erfahrung“, sondern auch als „Überzeugungstäterin“, deren Kasse weit über 1 Million Euro pro Jahr für anteilige Osteopathie-Erstattungen für ihre Versicherten bezahlt und offensiv auf sie zugeht, wenn sie meint, Osteopathie sei als Behandlung angebracht.
Die Akademisierung der Osteopathie als unabdingbare Voraussetzung für die Anerkennung des Osteopathen als eigenständiger Beruf hat sich auf Initiative des VOD auch im Inland durchgesetzt. Mittlerweile bieten fünf Hochschulen grundständige Osteopathie-Studiengänge an.